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Mäuse in der Absorberhalle!
Bereits zum dritten Mal öffnete der Lehrstuhl für Elektromagnetische Verträglichkeit am 3. Oktober zum bundesweiten Maustüröffnertag seine Absorberhalle in der Experimentellen Fabrik. Diesmal kamen nicht nur interessierte Kinder zwischen 5 und 10 Jahren, um alles über funkferngesteuerte Autos und Radiowellen zu erfahren, sondern auch ein kleines Kamerateam vom WDR inklusive des bekannten Sendung-mit-der-Maus-Moderators Christoph Biemann.
In dem vom WDR produzierten Video erklärt Christoph kurz die Mitmach-Experimente, bei denen die Kinder ausprobieren konnten, wie ein ferngesteuertes Auto funktioniert, wie die Funksignale übertragen werden und warum sich manche Fernbedienungen gegenseitig stören. Außerdem wurde gezeigt, wie man Funkwellen mit einem Metallgitter abschirmen kann und warum Speisen in einem Metalltopf in der Mikrowelle nicht warm wird.
Die drei Vorführungen zwischen 10 und 13 Uhr für jeweils etwa 10 Kinder waren auch diesmal mehrere Wochen im Voraus ausgebucht. Die Vorbereitungen und Anstrengungen der Organisatoren wurden mit vielen interessierten, erstaunten und begeisterten Kinderaugen belohnt. Selbst viele Eltern waren der Meinung, auch noch etwas gelernt zu haben.
GENIAL: Forschungsprojekt für alltags-taugliche e-Fahrzeuge
Der Lehrstuhl für EMV leitet seit Anfang des Jahres das Kooperationsprojekt "GENIAL - Ganzheitliche Optimierung energieeffizienter Antriebslösungen für Elektrofahrzeuge". Im Rahmen des vom Bund geförderten Forschungsschwerpunktes „e‐MOBILIZE – Intelligente und effiziente Elektromobilität der Zukunft“ suchen Mitarbeiter der Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik gemeinsam mit Partnern aus der Industrie und der regionalen Wirtschaft nach Lösungen für einen störungsfrei laufenden und energieeffizienten Antriebsstrang.
„Das grundsätzliche Problem beim Einsatz von Elektromotoren ist der hohe Batterieverschleiß und Stromverbrauch durch die ständigen Belastungsspitzen beim Beschleunigen“, so Prof. Dr.-Ing. Roberto Leidhold vom Institut für Elektrische Energiesysteme der Fakultät. „Wenn wir es schaffen, die auftretende Bremsenergie in einem zusätzlichen Kondensator zwischenzuspeichern, könnte sie anschließend für erneute Beschleunigungsprozesse wieder zur Verfügung stehen. Die Zahl der Aufladezyklen würde sich damit verringern und die Reichweite des Fahrzeugs verbraucherfreundlich erhöhen.“ Die Wissenschaftler wollen nun den Antrieb so verändern, dass die gleichbleibende Grundlast beim Fahren aus der normalen Fahrzeugbatterie kommt, die Verbrauchsspitzen beim Beschleunigen indes aus dem durch Bremsvorgänge gut gefüllten Zwischenspeicher.
Das zweite gravierende Problem bei der Nutzung von elektrischen Antrieben sei die elektromagnetische Verträglichkeit (EMV) des Antriebssystems, so der Gesamtprojektleiter Prof. Dr.-Ing. Ralf Vick vom Lehrstuhl für Elektromagnetische Verträglichkeit der Fakultät. „Durch die gegenseitige Störung der einzelnen Komponenten im Elektrofahrzeug könnte es passieren, dass beim Gasgeben das Autoradio knackt oder sicherheitsrelevante Technik wie das ABS beeinflusst wird“, erläutert der Elektrotechniker. „Wir haben mit der größten EMV-Absorberhalle auf einem bundesdeutschen Unicampus das Know-how, diese Störungen präzise zu messen, zu analysieren und anschließend die gegenseitigen Beeinflussungen und Störungen im laufenden Betrieb zu minimieren oder gar zu beseitigen.“
Bei der mit einem Finanzvolumen von über zwei Millionen Euro ausgestatteten Entwicklung einer neuen Generation von Antriebslösungen arbeiten die Wissenschaftler der Universität Magdeburg mit der Volkswagen AG und dem AEM – Anhaltische Elektromotorenwerk Dessau GmbH zusammen. Die Dauer des Forschungsprojekts beläuft sich auf drei Jahre.
Maus-Türöffner-Tag am 3. Oktober 2016
Zum dritten Mal öffnet der Lehrstuhl für Elektromagnetische Verträglichkeit seine Absorberhalle zum Maus-Türöffner-Tag am Montag, dem 3. Oktober 2016.
Bei dieser bundesweiten Aktion der bekannten Sendung mit der Maus, die bereits zum sechsten Mal stattfindet, können Betriebe und Forschungseinrichtungen ihre Türen für Mausfans öffnen. Für diese Zielgruppe wird am Beispiel von ferngesteuerten Autos erklärt, wie eine Funkübertragung funktioniert, wie sich mehrere Funkfernbedienungen gegenseitig stören können und was dabei passieren kann. Eingeladen sind Kinder zwischen 5 und 10 Jahren. Weitere Informationen beim WDR!
Die meisten der 30 Plätze um 10 Uhr, 11 Uhr und 12 Uhr sind noch frei, um Anmeldung unter wird gebeten.